1. Die Wurzeln

Der Ursprung der Oasenarbeit liegt in den sog. „Großhartmannsdorfer Jugendwochenenden“, die zu einer geistlichen Erweckung unter jungen und älteren Menschen in der damaligen DDR führten. Im Jahr 1975 hatte diese Entwicklung einen gewissen Höhepunkt erreicht. Die Mitarbeitergruppe um den damaligen Großhartmannsdorfer Pfarrer Christoph Richter, erkannte die Notwendigkeit einer konzeptionellen, geistlichen Nacharbeit des erwecklichen Aufbruches. Mitten in dieses Nachdenken hinein kam es im Verlauf der Jugendwochenenden jener Zeit zu einer Begegnung mit dem geistlichen Initiator der „Bewegung Licht und Leben“ innerhalb der katholischen Kirche Polens, Frantisek Blachnicki. Er bereiste damals mit einer Gruppe von polnischen Priesteramtskandidaten die DDR und kam dabei unter anderem auch nach Freiberg in Sachsen. Durch den dortigen katholischen Kaplan Joachim Reinelt, der später katholischer Bischof der Diözese Dresden-Meißen wurde, kam Blachnicki auch zu einem der großen Jugendwochenenden nach Großhartmannsdorf.
Pfarrer Christoph Richter
Auf seine Einladung hin besuchten die „Großhartmannsdorfer Brüder“, die damals in Form einer kleinen Kommunität im dortigen Pfarrhaus lebten, das Zentrum der polnischen Oasenarbeit in Kroscienco in der Diözese Krakau. Auf ihr Erzählen hin fuhr Christoph Richter (Bild links) 1980 mit einer weiteren Gruppe von Mitarbeitern der Jugendwochenenden nach Kroscienco und konnte sich anhand der dort gerade laufenden Oasen und durch intensive Gespräche mit Professor Blachnicki, sowie anderen leitenden Mitarbeitern der polnischen Oasenarbeit, ein  genaues Bild von dieser ca. 25 Jahre zuvor entstandenen erwecklichen Bewegung innerhalb der katholischen Kirche Polens machen. In vielen Nachbetrachtungen und Überlegungen zu diesen Begegnungen mit jenen polnischen Katholiken und in Fortführung unserer eigenen Einsichten, betreffs einer Intensivierung unserer mit den Jugendwochenenden begonnenen übergemeindlichen Arbeit, kamen die Verantwortlichen zu dem Entschluss: Wir müssen das, was in der Bewegung „Licht-Leben“ in Polen geschieht, in „evangelisch-lutherisches“ Denken übersetzen und dann „auf Deutsch“ konzipieren.

2. Die Anfänge

Die ersten ev.-luth. Oasen-Wochen fanden in Großhartmanndorf im Nachgang der Jugendwochenenden statt und wurden von den "Großhartmannsdorfer Brüdern" in enger Verbindung zu den Kontakten nach Polen organisiert. Christoph Richter selbst war in der Zwischenzeit als Pfarrer in die Kirchgemeinde Albernau (Kirchenbezirk Aue) gewechselt. Die erste Oasenwoche, die als sogenannte "Oase I" mit einer neu entwickelten Themenreihe durchgeführt wurde, erarbeitete aber Pfarrer Richter im Jahr 1980, gemeinsam mit einer Gruppe junger sächsischer Pfarrer. Im Sommer dieses Jahres fand dann eine erste „Muster-Oase“ in Albernau statt.
Daraufhin wurden bis zur politischen Wende 1989/90 über 50 solcher Oasen in verschiedenen Gemeinden vor allem in Sachsen durchgeführt. Bereits in jenen Jahren wurden aber auch noch weitere Themenfolgen für Oase-Rüstzeiten konzipiert.

3. Der Kampf um das "Albernauer Oasenkreuz"

Im Verlauf einer Oase-Rüstzeit im Sommer 1982 in Albernau (Erzgebirge) kam es zur Aufstellung eines Wegekreuzes am oberen Rand des Ortes. Das DDR-Regime und die zuständigen Behören empfanden dieses Kreuz als Provokation und forderten die Abnahme. Doch die Albernauer wollten ihr Kreuz behalten. Der Kampf um das Albernauer Oasenkreuz ging bis nach Dresden und Berlin - Die, die das Kreuz nicht wollten mussten weichen. Das Kreuz aber steht noch heute. 2007 erinnerte die Oasenarbeit auf einem Begegnungstag an die Aufstellung des Kreuzes vor 25 Jahren. Der damalige Albernauer Pfarrer Christoph Richter berichtete von den Kämpfen um das Oasenkreuz. Hier können Sie sich seinen Vortrag zum Nachhören herunterladen.

4. Neue Impulse

Ab 2000 bekam die Oasenarbeit starke und neue Impulse, als Pfarrer Falk Klemm in Dittersdorf (Kirchenbezirk Chemnitz) das Oasenmodell im Blick auf Konfirmanden zuschnitt und erprobte. Zusammen mit Pfarrern seiner Nachbargemeinden und ehemaligen Studienfreunden fanden  etliche Konfi-Oasen statt. Da in den nächstfolgenden Jahren die Konfirmierten Jugendlichen wiederum als Mitarbeiter für die jüngeren Konfirmanden Verantwortung übernahmen, hatte das Auswirkungen auf die Jugendarbeit der Gemeinden.

5. Der Verein

Im Oktober 2010 organisierte sich die Oasenarbeit in einem Verein. Damit konnte die Arbeit rechtlich geordnet und besser strukturiert werden. Hier erfahren Sie alles über die Arbeit des Vereins und über den Vorstand.