Kurzoase zum Gesprächsprozess: Gemeinsame Erklärung zum Bibelverständnis und zu unserem Umgang mit der Heiligen Schrift

Vom 30.04. - 04.05.2014 hat in Großhartmannsdorf eine Kurzoase zum Thema "Mit der Bibel leben" stattgefunden. Die Teilnehmer haben zum Abschluss eine gemeinsame Erklärung als Beitrag für den Gesprächsprozess innerhalb der sächsischen Landeskirche verfasst und beschlossen. Im Folgenden wird die Erklärung dokumentiert:

Als Teilnehmer der Kurzoase-Rüstzeit vom 30.04. bis 04.05.2014 zum Thema "Mit der Bibel leben in den Herausforderungen unserer Zeit" nehmen wir das Zeugnis der Bibel als Heilige Schrift ernst und bekennen:

1. Die Bibel ist für uns die unverzichtbare Grundlage und Maßstab unseres Glaubens und Lebens in der Nachfolge unseres Herrn Jesus Christus, denn in ihr hat der lebendige Gott uns ange-sprochen, uns unsere Sünde und Verlorenheit ohne ihn gezeigt und uns den Weg zum Heil in Jesus Christus finden lassen (2.Tim 3,15).

2. In der Bibel gibt sich Gott uns in seinem Wesen zu erkennen, indem er zu Menschen geredet, sich ihnen offenbart und in der Geschichte gehandelt hat und dieses auch heute noch tut (Hebr 1,1f.).     

3. Die ganze Bibel ist für uns Gottes Wort. Gott selber hat sein Wort Menschen anvertraut und mit seinem Heiligen Geist darüber gewacht, dass sein Wort zuverlässig und unverfälscht überliefert und aufgeschrieben wurde (Matth 5,17f.; 2.Petr 1,21).

4. Die Gemeinde des alten und neuen Bundes hat in den biblischen Schriften das "Wort des lebendigen Gottes", die Stimme ihres guten Hirten erkannt und sie in ihrer menschlichen Gestalt als heilige Schrift erkannt, gelesen und gehört (Joh 6,68f.; 10,27). Auch wir haben in ganz verschiedenen Situationen unseres Lebens erfahren, dass das biblische Gotteswort lebendig in unser Leben hinein gesprochen hat. Daher bekennen wir, dass wir uns mit unserem Glauben und Leben an das Wort der Heiligen Schrift gebunden sehen.

5. Die Bibel will uns nicht nur den Weg zu Gott weisen, sondern sie will uns auch in das Leben nach seinem Willen einweisen. Gott will unser Bestes. Darum deckt er auch bei uns durch sein Wort Sünde und Schuld und alles, was seinem guten Willen widerspricht, auf. Das erleben wir als hilfreich und unverzichtbar. Dadurch finden wir zu Einsicht und Umkehr und erfahren den froh-machenden Zuspruch seiner Vergebung immer neu. Das rettende, heilende und tröstende Wort führt uns zu innerer Erneuerung (2.Tim 3,16f.).

6. Eine Haltung, die sich über die Autorität der Bibel hinwegsetzt und die meint, biblische Aussagen als überholt und ungültig betrachten zu können und dafür eigene Erfahrungen und Vorstellungen neben oder über die Bibel stellt, dient nicht der Umkehr und Umgestaltung in das neue Leben unter der Herrschaft Christi und belastet die Einheit seiner Kirche (1.Kor 6,9ff.).

7. Für unser Leben in der Nachfolge Christi und für das Zeugnis von IHM ist uns ein Leben mit der Bibel neu wichtig geworden, denn unser Herr wirkt durch das biblische Wort an allen, die es als Gottes Wort hören, aufnehmen und bereit sind, ihm zu folgen - auch und gerade in den Herausforderungen unserer Zeit:  

  • Gottes Wort erstrahlt und erleuchtet Menschenherzen,
  • Gottes Wort verändert und lässt Leben gelingen,
  • Gottes Wort nährt den Glauben und baut die Kirche Christi,
  • Gottes Wort hat Bestand und führt zum ewigen Leben
    (Psalm 119,105; Jer 15,16; Joh 14,23f.; Hebr 4,12).

Diese Erklärung geben wir als Beitrag für den Gesprächsprozess zum Bibel- und Kirchenverständnis an unsere Ev.-Luth. Landeskirche.

Großhartmannsdorf, 03.05.2014

Im Namen aller 21 Teilnehmer der Rüstzeit

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Download: Die Erklärung kann als pdf-Dokument nachgelesen und heruntergeladen werden.

Anmerkung: Mittlerweile wurde die Erklärung als "Beitrag zum Gesprächsprozess" auf der Internetseite der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens veröffentlicht.