In Pappendorf bei Freiberg hat am 12. Oktober 2013 der Oasen-Begegnungstag stattgefunden. Zu dem jährlichen Treffen der Oasenarbeit kamen in diesem Jahr knapp fünfzig Mitglieder, Freunde sowie Interessierte. Der Tag stand unter dem Thema: "Leben in Gemeinschaft - (k)ein Ding der Unmöglichkeit".

Referent war Pfarrer Hans-Michael Sims, der Leiter des Schniewindhauses. Die inhaltlichen Ausführungen des Begegnungstages können im Download-Bereich für den persönlichen Gebrauch heruntergeladen werden. Pfarrer Sims unterstrich in seinen Ausführungen am Vormittig die zentrale Bedeutung christlicher Gemeinschaft. Gott habe den Menschen als Gemeinschaftswesen erschaffen, welcher zur Gemeinschaft mit Gott berufen sei. Pfarrer Sims wies darauf hin, das der Mensch in Familie, Kirche und Staat die natürlichen Gegebenheiten von Gemeinschaft lerne. Der Christ sei in seine Ortsgemeinde hineingestellt, unabhängig von deren geistlichen Zustand. Ergänzend dazu brauche er aber eine Gemeinschaft, die "geistlich lebendig" sei. Beides gehöre immer zusammen. Der Christ gehöre aber immer auch zur weltweiten Gemeinschaft der Christenheit. Der "Leib Christi" sei nicht nur ein "Bild", sondern Realität. Diese Gemeinschaft gebe es "durch die Zeiten hindurch" mit allen Menschen, die Gott gedient hätten.
Als wichtiges Merkma
l von echter Gemeinschaft nannte Pfarrer Sims, die Bereitschaft zum "Anteilgeben" und "Anteilnehmen". Dies gelte zuerst für die Gemeinschaft mit Gott, aber auch für die Gemeinschaft untereinander. Als Kinder Gottes könnte man sich auf einer Ebene begegnen, wenn Jesus die "Mitte der Gemeinschaft" sei.
Trotzdem sei die "Gemeinschaft der Heiligen" gleichzeitig auch immer eine "Gemeinschaft der Sünder". In Gemeinschaft würden persönliche Grenzen, Sünden, Verletzungen und Egoismen offenbar. Um im Glauben wachsen zu können, sei es wichtig damit umgehen zu lernen.
Pfarrer Sims ging auch auf die Gefährdungen christlicher Gemeinschaft ein. Er wies darauf hin, dass das "reden" eine Gemeinschaft sowohl aufbauen als auch zerstören könne. Auch sei der persönliche Vergleich mit dem Bruder schädlich, weil er dienstuntauglich mache, ebenso wie die Frage, wer in der Gemeinschaft der Größte sei.
Zu einer Gemeinschaft gehöre aber auch die Einsamkeit, die Zeit zur persönlichen Einkehr. In der Annahme der Not menschlicher Einsamkeit, sei es oft möglich seinen Brüdern und Schwestern ganz neu zu begegnen.

Im Abschlussgottesdienst am Nachmittag ging um die Frage, wie Gemeinschaft gelingen kann. In seiner Predigt über 1.Petrus 3,8-15a unterstrich Pfarrer Hans-Michael Sims, dass Schwierigkeiten im Miteinander offenbar machten, was in einem Christen wirklich geistlich lebe. Gott lasse Probleme zu, damit der Mensch lerne, ganz aus dessen Kraft zu leben und nicht aus sich selbst. Wachstum im Glauben sei möglich, wenn Christen lernten miteinander unter Schwierigkeiten einen geistlichen Weg zu gehen. Die biblischen Ermahnungen seien keine Überforderungen, sondern Aufforderung den "alten Menschen" abzulegen und den "neuen Menschen" anzuziehen.  Dies geschehe oftmals in der "stillen Annahme des Leidens", weil dort durch die Kraft Jesu erlösende Kräfte frei gesetzt würden. Auf diese Weise sei selbst "Frieden mitten im Streit" möglich.

Referat und Predigt zum Nachhören herunterladen
(Download für den persönlichen Gebrauch)

--> Referat "Leben in Gemeinschaft - (k)ein Ding der Unmöglichkeit" (ca. 70min)

--> Thesen zum Referat von Pfarrer Sims (pdf-Dokument)

--> Predigt über 1. Petrus 3, 8-15a (ca. 30min)