Die „Sächsische Bekenntnis-Initiative“ hat sich am 05. November 2012 in Chemnitz mit Vertretern der unterstützenden Kirchgemeinden, Landes- kirchlichen Gemeinschaften und Gruppen und Werke der Landeskirche getroffen. Etwa 400 Personen aus allen sächsischen Kirchenbezirken waren der Einladung zu diesem Gesprächs- und Informations- abend gefolgt.  

Der Abend begann mit einem gemeinsamen Gottesdienst. Prof. Johannes Berthold (Moritzburg) wies in seiner Predigt über Psalm 130 darauf hin, dass wir auch in dieser gegenwärtig notvoll erlebten Situation unserer Landeskirche alle unter der Sünde stünden und der Vergebung Gottes bedürftig seien. Der Psalm handle von der Rechtfertigung des Sünders aus Gnade, mit dem die Kirche stehe und falle.

In einem Grußwort dankte der evangelische Altbischof Eduard Berger den Unterstützern und Verantwortlichen der Bekenntnis-Initiative. Dass man sich mit der Regelung der Landeskirche zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften im Pfarrhaus nicht einfach abfinde, sei nicht selbstverständlich. Der Altbischof forderte die Landeskirche dazu auf, ein Ziel für den Gesprächsprozess zu benennen. Es könne nicht sein, dass das dreijährige Gespräch am Ende ohne Ergebnis bleibe. Eduard Berger hatte im Jahr 2010 den offenen Brief der acht Altbischöfe zum Pfarrerdienstgesetz der EKD mit unterzeichnet.

Anschließend stellte Prof. Johannes Berthold eine Thesenreihe zur Schriftauslegung und Einheit der Kirche vor. Diese Thesenreihe hatte Pfr. Dr. Carsten Rentzing (Markneukirchen) im Auftrag des Landeskirchenamtes erarbeitet, der dort die „Sächsische Bekenntnis-Initiative“ vertritt. Die 20 Thesen sollen den Gesprächsprozess in den Gemeinden und Gruppen zum Bibel- und Kirchenverständnis anregen und Orientierungshilfen geben. In den anschließenden Gesprächsgruppen kamen durch Vertreter von Ortsgemeinden vor allem die Verunsicherungen und Gewissensnöte in den Gemeinden zur Sprache. Über den Abend hinaus stehen die Regionalbeauftragten der SBI den Gemeinden und Gruppen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Denmächst wird die "Sächsische Bekenntnis-Initiative" noch eine Erläuterung der Thesen zum Gesprächsprozess veröffentlichen. 

Zum Hintergrund: 

Das Landeskirchenamt hat im Juni 2012 eine Arbeitsgruppe gebildet, die den Gesprächsprozess zum Schrift- und Kirchenverständnis konzeptioniert, initiiert und begleitet.

Die Arbeitsgruppe wurde gebeten, für den durch die Landessynode angeregten dreijährigen Gesprächsprozess ein Konzept zu entwickeln, den Gesprächsprozess auf den unterschiedlichen Ebenen und in den dafür zur Verfügung stehenden Institutionen der Landeskirche zu initiieren und über drei Jahre zu begleiten.

Die inhaltlichen Schwerpunkte des Gesprächsprozesses bilden das Schrift- und Kirchenverständnis. Zum Abschluss des Gesprächsprozesses soll nach der Erklärung der Landessynode vom 22. April 2012 ein Bericht erstellt und der 27. Landessynode übermittelt werden. Der Arbeitsgruppe gehören unter der Leitung von OLKR Dietrich Bauer an: OLKR Dr. Peter Meis, OLKR Klaus Schurig, Pfarrer Dr. Carsten Rentzing und Prof. Johannes Berthold. Die Geschäftsführung obliegt Frau Tabea Köbsch.

Quelle: http://www.evlks.de/publikationen/texte/19640.html