Das christliche Symbol des Kreuzes verdeutlicht auf unverwechselbare Weise das einmalige, vollkommene und vollgültige Handeln des Dreieinigen Gottes an der Welt und ihrer Menschheit zu ihrer Rettung und Erlösung aus dem ewigen Verderben. Dieses ebenso einfache wie klare Symbol weist hin auf den für jeden erkennbaren Gipfelpunkt der heiligen Liebe Gottes: Er hat sein Höchstes und Bestes, seinen einzig geborenen Sohn, am Kreuz von Golgatha zum Sühneopfer für die von ihm abgefallene Welt gegeben.

Nun gilt das Zeichen des Kreuzes allen Menschen als Zeichen der Versöhnung, die Gott jedem anbietet. Diese Tatsache hat der Apostel Paulus in 2.Kor.5, 19-21 in folgende Worte gefasst hat:

„Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünde nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.“

Zugleich ist das Zeichen des heiligen Kreuzes das Symbol für Jesus, den Mensch gewordenen Sohn des lebendigen Gottes. Von ihm redet ein frühchristlicher Lobpreis, den uns ebenfalls der Apostel Paulus im Brief an die Gemeinde in Philippi überliefert hat (Phil. 2,6-11 in einer zeitgenössischen Übertragung):

„Jesus Christus ist in göttlicher Gestalt gewesen und hat es doch nicht wie einen Raub  fest gehalten, in allem gleich zu sein mit Gott. Er hat sich selbst entäußert und ist rechtlos   geworden wie ein Sklave. Er ist ein Mensch gewordenen, wie wir es sind, und ist wahr-  genommen worden als ein Mensch. Er hat sich selbst erniedrigt und ist Gott gehorsam ge- wesen bis zur Konsequenz des Todes, ja des Todes am Kreuz. Darum hat ihn Gott auch   erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der jedem Namen überlegen ist. Nun beuge sich im Namen Jesu jedes Knie im Himmel, auf Erden und unter der Erde. Und jede  Zunge bekenne: Herr ist Jesus Christus zur Ehre Gottes des Vaters!“

Im Sinne dieser apostolischen Deutung der Sendung unseres Herrn Jesus Christus ist das Symbol des heiligen Kreuzes für die Christen in der ganzen Welt zu einem Ort und Zeichen der dankbaren Verehrung des Dreieinigen Gottes geworden. Es ist für uns ein Ort der Einkehr und zugleich ein Zeichen des Trostes. Und es ist ein Zeichen des göttlichen Sieges über jede Macht des Bösen. Es ist ein Zeichen der Vergebung Gottes für jeden Menschen, der zu ihm umkehrt.

Insofern aber Gott selber seinerzeit dieses Zeichen gesetzt hat durch das durch ihn gewollte und gewirkte Opfergeschehen am Kreuz vor den Toren Jerusalems, ist es ein besonderes, ein heiliges Zeichen und ein Zeichen des Segens, der von Gott zu allen Menschen ausgeht.

Wer nun dieses heilige Gotteszeichen verachtet und ihm seinen Respekt in Wort und Tat verweigert, der muss wissen, dass er damit sich selber von eben dem Heil ausschließt, das Gott ihm unter diesem Zeichen anbietet. Und leider ist dies im Zusammenhang mit der Errichtung des "Oase-Kreuzes" in Albernau genau so geschehen. 

Dieser Text wurde von Pfarrer Christoph Richter im Jahr 2007 verfasst. Er entstammt seinen Aufzeichnungen über das Geschehen rund um das Albernauer "Oase-Kreuz", die er damals unter dem Titel zusammenstellte: "25 Jahre Oasenkreuz in Albernau - Erinnerungen und zeitgeschichtliche Dokumente".