Die "Sächsische Bekenntnis-Initiative" hat bei einem Treffen in Niederfrona am 04. Juli 2012 Erwartungen an den Gesprächsprozess innerhalb der Landeskirche formuliert. Der Gesprächsprozess war von der Landessynode vorgeschlagen worden, die auf ihrer Frühjahrstagung 2012 über die Frage diskutiert hatte, ob homosexuelle Pfarrer mit ihrem Partner im Pfarrhaus leben können.


In einer Erklärung hatte die Sächsiche Landessynode festgestellt, „dass sich hinter dem gegenwärtigen ethischen Konflikt ein tiefgreifender Dissens im Schriftverständnis manifestiert, der die Einheit unserer Landeskirche gefährden kann.“ Nun soll in den kommenden drei Jahren intensiv über das Verständnis der Heiligen Schrift auf allen Ebenen der Landeskirche diskutiert werden.
Die "Sächsische Bekenntnis-Initiative" will sich in diesen Gesprächsprozess einbringen und ihn aktiv mitgestalten. Dennoch erinnert sie in ihrer Stellungnahme daran, dass "nicht wenige Glieder" der Landeskirche dem Gesprächsprozess kritisch gegenüberstehen. Man frage nach dem Sinn eines solchen Gesprächsprozesses, da doch die Streitfrage über die Öffnung von Pfarrhäusern für homosexuell empfindende Pfarrer und Pfarrerinnen bereits durch die Kirchenleitung entschieden worden sei. "Kann da noch von einem „ergebnisoffenen“ Gespräch die Rede sein?"

Daher bittet die "Sächsische Bekenntnis-Inititative" den Landesbischof und das Landeskirchenamt eindringlich, "während des dreijährigen Gesprächsprozesses von ihrer Möglichkeit, "im Einzelfall homosexuellen Pfarrern und Pfarrerinnen, die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben, das Zusammenleben im Pfarrhaus (zu) gestatten" keinen Gebrauch zu machen." Außerdem wird die Kirchenleitung gebeten, keine weitergehenden Beschlüsse zu fassen – etwa im Blick auf Segnung von homosexuellen Partnerschaften.

Lesen Sie hier die komplette Stellungnahme der "Sächsischen Bekenntnis-Initiative" zu ihren Erwartungen an den Gesprächsprozess innerhalb der Landeskirche.

Lesen Sie hier mehr zu den Beschlüssen der Landesynode auf ihrer Frühjahrstagung 2012.
Nähere Informationen finden Sie auch jederzeit unter www.bekenntnisinitiative.de.

Zum Hintergrund

Die Sächsische Bekenntnis-Initiative ist ein Zusammenschluss von Kirchengemeinden, Gemeinschaften, Werken und Einzelpersonen der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens. Sie tritt dafür ein, dass Bibel und Bekenntnis auch für die Lebensführung von Pfarrerinnen und Pfarrern Gültigkeit besitzen. Die Initative war vor dem Hintergrund des Beschlusses der Kirchenleitung vom 21. Januar 2012 zur Öffnung der Pfarrhäuser für gleichgeschlechtliche Beziehungen gegründet worden. Sie sieht sich als Fortführung der Markersbacher Erklärung. Die Bekenntnis-Initiative hatte im Vorfeld der Frühjahrstagung der Landessynode Unterschriften gegen die Öffnung der sächsischen Pfarrhäuser für homosexuelle Partnerschaften gesammelt und sich mit einer Erklärung gegen den Beschluss der Kirchenleitung gewandt. 

Die Oasenarbeit veranstaltet, vor dem Hintergrund des Gesprächsprozesses in der Sächsischen Landeskirche, den Oasen-Begegnungstag in diesem Jahr zum Thema: "Verstehst du, was du liest?" - Hilfen zum Bibelverständnis. Das Treffen für alle Freunde der Oasenarbeit wird am 06. Oktober 2012 in Pappendorf bei Frankenberg stattfinden. Eingeladen sind auch interessierte Gemeindeglieder. Zu Gast ist Pastor Dr. Joachim Cochlovius, der Leiter des Gemeindehilfsbundes. Hier können Sie sich für den Begegnungstag anmelden.

Bildquelle: Landessynode II: http://tinyurl.com/d2uqtch, 09.07.12